Wie sicher sind Glaswände im Badezimmer?

Der Duschbereich wird heute vorwiegend mit einer Glastrennwand vom übrigen Raum abgegrenzt. Doch ist das Glas auch wirklich bruchsicher?


Glas ist ein Baustoff, der im Wohnbereich immer häufiger eingesetzt wird. Im modernen Badezimmer hat es längst den Duschvorhang abgelöst: Zum einen hat eine Glastrennwand nicht die lästige Angewohnheit, sich beim Duschen an den nassen Körper zu heften. Zum andern lässt eine transparente Trennwand den kleinen Raum grösser wirken. Doch ist eine Glasscheibe im Bad auch sicher?

Bloss nicht splittern

Schnell ist es passiert: Die zum Mikrofon umfunktionierte Duschbrause knallt bei der morgendlichen Gesangseinlage versehentlich in die Glastrennwand. Oder man verliert mit eingeschäumtem Kopf das Gleichgewicht und prallt gegen die Scheibe. Dann darf das Glas auf keinen Fall zersplittern. Denn Glasscherben könnten zu schwersten Verletzungen führen. Im Bade- und Duschbereich ist deshalb nur Sicherheitsglas zugelassen.

Richtlinien über Sicherheitsglas

In der Schweiz informiert die Sigab-Richtlinie 002 «Sicherheit mit Glas» zum korrekten Einsatz von grossflächigem Glas im Innenbereich. Demnach müssen Trennwände im Badezimmer – aber zum Beispiel auch Treppengeländer und andere Bauteile – aus Einscheiben-Sicherheitsglas oder Verbund-Sicherheitsglas bestehen. Zwar ist die Richtlinie nur eine Empfehlung und keine gesetzliche Vorschrift. Doch es ist, aufgrund der hohen Verletzungsgefahr mit herkömmlichem Glas, im ureigenen Interesse von privaten Bauherren, sich daran zu halten.

© Foto von Duscholux

Zwei Arten von Sicherheitsglas

Was unterscheidet Sicherheits- von normalem Glas? Zum einen zerkrümelt das Glas im Fall eines Bruchs, statt zu zersplittern. Die Glaskrümel sind dabei stumpfkantig. Auch ist das Glas resistenter gegen Schläge und Stösse. Möglich wird dies, indem das Glas entweder thermisch vorgespannt wird (Einscheiben-Sicherheitsglas) oder in mehreren Schichten und einer speziellen Folie miteinander verklebt ist (Verbundsicherheitsglas). Bei Letzterem bleiben die Bruchstücke in der Folie haften, die Scheibe fällt also nicht auseinander. Welches Glas sinnvoll ist, kann der Planer beantworten.